Die durch das Coronavirus verursachte Gesundheitskrise hat in Portugal auf mehreren Ebenen zu Veränderungen geführt: in wirtschaftlicher, kultureller und sozialer Hinsicht, aber auch in der Art und Weise, wie wir uns öffentliche Räume vorstellen und sie gestalten, insbesondere in den Städten. Die portugiesische Hauptstadt Lissabon hat eine Reihe von Maßnahmen eingeführt, um eine größeren Abstand auf den Straßen und Fußwegen zu gewährleisten, und passt sich der neuen Normalität an. Mit dem vom Gemeinderat der Hauptstadt ins Leben gerufenen Programm „A Rua é Sua“ (Die Straße gehört Ihnen) werden die Sicherheit der öffentlichen Gesundheit, die aktive Mobilität und der lokale Handel gefördert, um die wirtschaftliche Erholung voranzutreiben. Auf den Terrassen müssen beispielsweise Mindestabstände eingehalten werden, um so die Sicherheit der Kunden und Arbeiter zu gewährleisten.
Dieses Programm, das in Lissabon bereits implementiert wird, erweitert die Fußwege, bietet Wartebereiche neben gewerblichen Zonen mit mehr Bewegung, schafft Fußgängerzonen (wie die Straßen Bacalhoeiros und Nova da Trindade oder Cláudio Nunes in Benfica) und erweitert den Platz der Terrassen der Stadt, die nun teilweise auch Parkplätze einnehmen. In den letzten Wochen haben die Gemeinderäte die Erweiterung von mehr als 400 Terrassen auf Bereiche genehmigt, die den erforderlichen physischen Abstand zwischen Fußgängern nicht beeinträchtigen; 57 davon werden Parkplätze belegen. Diese Maßnahmen werden in der ganzen Stadt umgesetzt und ergänzen den Ausbau des Radwegenetzes in Lissabon, das bis Ende des Jahres weitere 70 Kilometer Radwege vorsieht.
„Da die Kapazität des öffentlichen Verkehrs während der Pandemie begrenzt ist - und um zu verhindern, dass Tausende von Menschen nund mit ihren Autos in die Innenstadt fahren, was das Leben und die Umweltverschmutzung unerträglich machen würde -, sind aktive Mobilitätsarten eine sichere und praktische Option, um den Mindestabstand im öffentlichen Verkehr zu gewährleisten und die Stadt vom Autoverkehr zu entlasten", heißt es in der Erklärung des Stadtrats von Lissabon. Hier werfen wir einen Blick auf das A Rua é Sua-Programm in Aktion.
