Portugal ist im Jahr 2024 unter den EU-Ländern mit den höchsten Übernachtungspreisen vom 10. auf den 8. Platz aufgestiegen. Im Februar dieses Jahres kehrte sich der Trend jedoch laut einer Studie von CoStar um.
Im Jahr 2024 verzeichneten die portugiesischen Touristenunterkünfte einen durchschnittlichen Umsatz pro verfügbarem Zimmer (ADR) von 160,46 Euro. Diese Kennzahl, die Preisänderungen verfolgt, zählt zu den wichtigsten des Sektors. Die Daten wurden Lusa von CoStar, einem Beratungsunternehmen im Gastgewerbe, auf Grundlage von Eurostat-Veröffentlichungen zur Verfügung gestellt.
Die Zahl entspricht einem Anstieg von 6,8 % und liegt somit über der Inflationsrate. Damit gehört Portugal zu den Top 10 der Märkte mit den höchsten Hotel- und Unterkunftspreisen.
Die Spitzenplätze belegen Zypern (288,62 €), Griechenland (230,11 €), Italien (222,44 €), Frankreich (183,96 €), Kroatien (175,85 €), Malta (171,96 €) und Irland (169,32 €). Spanien (158,06 €) und Luxemburg (149,85 €) ergänzen die Top Ten.
Den größten Anstieg verzeichneten jedoch Russland (+15,2 % auf 97,27 €), Serbien (+12,9 % auf 126,27 €) und Griechenland (+12,4 %). Israel hingegen verzeichnete mit einem Einbruch des Umsatzes pro Zimmer um 9,5 % auf 226,98 Euro den stärksten Rückgang.
Portugal auf Platz 13 unter 43 Ländern
Betrachtet man die vollständige Liste der 43 europäischen Länder in der CoStar-Studie, zu der unter anderem Großbritannien, die Schweiz und Russland gezählt werden, so steht Portugal an 13. Stelle und hat sich damit im Vergleich zu 2023 um zwei Plätze verbessert. Diese Rangliste wird von Monaco angeführt (572,74 €), gefolgt von Island (292,33 €), Zypern, der Schweiz (262,08 €) und Griechenland.
Bei der Analyse der jüngsten Daten vom Februar dieses Jahres, was der touristischen Nebensaison entspricht, kehrte sich Portugals Position jedoch um und fiel um neun Plätze auf den 22. Platz mit 108,88 Euro. Dennoch bedeutet diese Zahl einen Anstieg des Umsatzes pro verfügbarem Zimmer um 1,6 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Diese Zahlen decken sich mit einem Trend, der kürzlich von Cristina Siza Vieira, der geschäftsführenden Vizepräsidentin des portugiesischen Hotelverbands (AHP), hervorgehoben wurde. Sie stellte fest, dass der Wert des Sektors stärker wächst als die Auslastungsrate.
„Wir wachsen stärker im Wert als in Bezug auf die Auslastungsrate. Das sind nicht die Wachstumsraten, die wir bis 2022 nach der Pandemie gesehen haben. Im Jahr 2023 gab es eine Verlangsamung des Wachstums, und im Jahr 2024 sehen wir einen ähnlichen Trend“, sagte sie letzte Woche bei der Präsentation einer Umfrage von AHP.
Der gleichen Studie zufolge erwarten 56 % der Befragten in diesem Jahr höhere Umsätze, während 33 % mit ähnlichen Umsätzen wie im Jahr 2024 rechnen.
Cristina Siza Vieira hob hervor, dass die Branche aufgrund der Unsicherheit im Zusammenhang mit der US-Handelspolitik im Hinblick auf 2025 vorsichtiger sei. Dies könne globale Auswirkungen haben, wie beispielsweise einen Rückgang der US-Tourismusnachfrage, welcher jedoch durch die Nachfrage aus Europa und anderen Märkten, wie z.B. Asien, ausgeglichen werden kann.
Nordamerikaner zieht es nach Portugal
US-Touristen haben zum Wachstum des Sektors in Portugal beigetragen.
Im vergangenen Jahr entfielen 5,1 Millionen der Übernachtungen von Nichtansässigen in Portugal auf Touristen aus den USA. Dies entspricht einem Anstieg von 12 % im Vergleich zum Jahr 2023 und einem Anteil von etwa 9 % an der Gesamtzahl, die 56 Millionen Übernachtungen (+4,7 %) überstieg, wie aus den Daten des Nationalen Statistikinstituts (INE) hervorgeht.
Die ersten drei Plätze belegen Großbritannien mit über 10 Millionen, Deutschland mit 6,3 Millionen und Spanien mit 5,4 Millionen Übernachtungen.