In Portugal ist ein neues Netz aus Stellplätzen für Camper geplant
Photo by Blake Wisz on Unsplash
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Urlaub mit dem Wohnmobil in Portugal ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Die COVID-19-Pandemie hat im Sommer 2020 zu einem Anstieg der Nachfrage nach dieser Art des Tourismus geführt. Um auf diese Entwicklung auf dem Markt zu reagieren, hat die portugiesische Tourismusbehörde Turismo de Portugal ein „Programa de Ação“ (Aktionsprogramm) gestartet, das bis Ende 2021 die Schaffung eines intelligenten Netzwerks von Stellplätzen mit dem Namen „Life Campers“ für Wohnmobile und Camper vorsieht. Diese „Life Camper“-Bereiche werden den Touristen umfassende Informationen zur Verfügung stellen.

An diesen offiziellen Stellplätzen mit Servicebereich (in Portugal als „ASA“ bekannt), die rund um die Uhr in Betrieb sind, finden Camper mit ihren Wohnmobilen Parkplätze und Übernachtungsmöglichkeiten, Strom- und Wasseranschluss und die Möglichkeit, feste Abfälle zu entsorgen.

Zusätzlich zur Abdeckung des gesamten Staatsgebiets wird die Verwaltung dieser Stellplätze auf einer gemeinsamen elektronischen Plattform durchgeführt, die aktualisierte Informationen zu den in den einzelnen Gebieten verfügbaren Diensten bietet, die Auslastung der Stellplätze anzeigt und Online-Reservierungen ermöglicht.

Urlaub im Wohnmobil wird in Portugal und im Rest Europas immer beliebter. Etwa 80% der Camper in Portugal sind Ausländer, hauptsächlich Deutsche, Franzosen und Spanier im Ruhestand, die die Kultur und Gastronomie des Urlaubslandes sowie dessen lokale Produkte kennenlernen möchten. Sie bevorzugen, in der Mittel- oder Nebensaison zu reisen, was sich positiv auf den Kampf gegen die Saisonalität auswirkt, und sind hauptsächlich an der Küsten, nämlich im Alentejo und an der Algarve unterwegs.

Projekte in Alentejo und Ribatejo

Das erste dieser Stellplätze mit Servicebereich für Wohnmobile in Portugal wurde am 16. Juli 2020 in Ponte de Sor im Alentejo eingeweiht und markiert den Beginn dieses Programms zur Schaffung und Förderung eines nachhaltigeren Wohnmobiltourismus in Portugal.

Ziel ist die Ausweitung des Projekts auf das ganze Land. Das Projekt wird nach Angaben des portugiesischen Tourismusverbandes im Alentejo und Ribatejo in 27 Gemeinden initiiert, die 41 Anträge auf finanzielle Unterstützung im Rahmen des sogenannten „Programa Valorizar“ zur Schaffung oder Requalifizierung von ASA eingereicht haben. Diese ersten Anträge stellen eine Gesamtinvestition von 3 Millionen Euro und eine genehmigte finanzielle Unterstützung von 2 Millionen Euro dar.

Gleichzeitig weist der Verband darauf hin, dass Sensibilisierungsmaßnahmen für Camper geplant sind, um bewährte Praktiken zu fördern und die Überwachung und Sanktionierung illegaler Hanldungen zu stärken. Es wurden Kooperationsprotokolle mit der GNR (Republikanische Nationalgarde), der PSP (Polizei der öffentlichen Sicherheit), der portugiesischen Seeschifffahrtsbehörde (Autoridade Marítima Nacional) und dem Institut für Naturschutz und Forstwirtschaft (ICNF) erstellt.

Der Tourismusverband in Portugal hat in Zusammenarbeit mit dem portugiesischen Verband für Camping und Bergsteigen außerdem eine „Guia de Boas Práticas de Sustentabilidade para o Autocaravanismo“ (Leitfaden für nachhaltige Praktiken für Wohnmobile und Camper) entwickelt. Die sollen zusammen mit den Maßnahmen des Gütesiegels Clean & Safe umgesetzt werden.