Das portugiesische Parlament hat ein Gesetz zum negativen Euribor (lei da Euribor negativa) verabschiedet, das weitreichende Änderungen mit sich bringen wird. Die Maßnahme zielt darauf ab, die Banken zu zwingen, den negativen Euribor bei den Ratenzahlungen von Darlehen für Immobilienkäufe vollständig weiterzugeben. Das bedeutet, dass Bankkunden mit einem Darlehen für den Kauf einer Wohnimmobilie Anspruch auf Zinsen haben, wenn der Euribor negativ ist. Aber was wird sich genau ändern?
Erstellung eines Zinsguthabens
Das portugiesische Gesetz sieht vor, dass Banken ein Zinsguthaben zugunsten ihrer Kunden erstellen können, das von der Darlehensschuld abgezogen werden kann oder, sobald der Euribor wieder positive Werte aufweist, mit dem dann gültigen Zinssatz verrechnet wird. Die Idee besteht darin, die Durchführung dieser Maßnahme zu rationalisieren und zu verhindern, dass die Banken jetzt einen kleinen Teil der Darlehen zahlen müssen.
Die Maßnahme gilt für alle Darlehensverträge
Die neuen Regeln gelten sowohl für neue als auch für bestehende Darlehensverträge, können jedoch nicht rückwirkend angewandt werden.
Die Banken haben zehn Tage Zeit, um die Zinswerte zu überprüfen
Sobald das Gesetz in Kraft tritt, müssen die Banken den Zinswert überprüfen, um zu ermitteln, ob der endgültige Zinssatz negativ ist.
Diese Information muss in den Werbekampagnen aufgeführt werden
Alle Kommunikations- und Werbekampagnen im Zusammenhang mit Darlehen für Wohnimmobilien sollten in Bezug auf die neuen Maßnahmen unmissverständliche Aufklärung bieten. Es sollte auf die Möglichkeit hingewiesen werden, dass der angewandte Zinssatz in Abhängigkeit von der Entwicklung des jeweiligen Zinswertes negativ sein kann.
Das soeben verabschiedete Gesetz wird nun dem portugiesischen Präsidenten vorgelegt, der über das genaue Veröffentlichungsdatum und somit das Inkrafttreten entscheidet. Das Gesetz tritt am Tag nach seiner Veröffentlichung im Diário da República in Kraft.
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