
Legen Sie Ihre Urlaubspläne für den Sommer auf Eis. Dies fordert die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, von den Bürgern der EU-Staaten, da es in der gegenwärtigen Situation unmöglich sei, mittel- oder langfristig verlässliche Vorhersagen über den Verlauf der COVID-19-Pandemie zu treffen. „Ich empfehle, mit der Urlaubsplanung abzuwarten. Derzeit kann niemand verlässliche Vorhersagen für Juli und August treffen“, sagte sie der Bild-Zeitung. In Portugal rät Premierminister António Costa zu Vorsicht und bittet die Portugiesen, ihren Urlaub in Portugal zu planen, anstatt ins Ausland zu reisen.
Viele Bürger haben aber ihren Urlaub gebucht und Reservierungen vorgenommen, daher liegt das aktuelle Problem bei den Stornierungen und Rückerstattungen. Angesichts dieser beispiellosen Situation hat der EU-Kommissar für Justiz und Rechtsstaatlichkeit, Didier Reynders, die EU-Mitgliedstaaten, Reisebüros und alle direkt Beteiligten gebeten, pragmatische und flexible Lösungen für Urlauber zu finden, die aufgrund des COVID-19-Ausbruchs ihren Reise stornieren mussten.
In einem auf der Website der Europäischen Kommission veröffentlichten Kommuniqué heißt es, dass „Reisende Anspruch auf eine vollständige Rückerstattung haben, wenn die Reise storniert wird“ und dass dieses Recht in der EU-Richtlinie über Pauschalreisen und damit verbundene Reisedienstleistungen festgelegt sei. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass „Verbraucher nach Möglichkeit in Betracht ziehen sollten, einen Voucher zu akzeptieren, mit dem sie ihren Urlaub unter bestimmten Bedingungen auf einen späteren Zeitpunkt verschieben können“, und dass „ein solcher Gutschein bei Nichtverwendung erstattet werden und im Falle der Insolvenz des Reiseunternemers abgesichert sein sollte“.
Gleichzeitig werden die EU-Mitgliedstaaten dazu angehalten, bei der „die Reisebüros bei der Erhaltung ihrer Liquidität zu unterstützen, indem sie es ihnen ermögliche, den Ansprüchen der Reisenden gemäß den staatlichen Unterstützungsmechanismen zu entsprechen“.
Costa bittet die Portugiesen, ihren Urlaub in Portugal zu verbringen
Es ist noch zu früh, um an den Sommerurlaub zu denken, zumal nicht bekannt ist, wie sich die Pandemie bis Juni, Juli oder August entwickeln wird. Der portugiesische Premierminister António Costa möchte daher nicht riskieren, den Portugiesen konkrete Ratschläge zu geben. Stattdessen hat er sich für eine Botschaft der Hoffnung entschieden, wenn auch mit einigen Vorbehalten.
„Ich möchte nicht zu optimistisch sein. Daher würde ich sagen, warten Sie noch ein paar Wochen, geben Sie den Sommerurlaub aber noch nicht auf. Für die portugiesische Wirtschaft wäre es ein großer Schaden, wenn diesen Sommer nicht in den Urlaub gefahren wird. Ich möchte glauben, dass die Situation bis zum Sommer so gut unter Kontrolle sein wird, dass wir den Urlaub genießen können“, erklärte der Premierminister kürzlich in einem Interview mit der portugiesischen Online-Zeitung Observador und äußerte somit seinen im Vergleich zur EU weniger konservativen Ansatz.
Trotzdem bittet er die Portugiesen um Vorsicht. „Im Moment würde ich der portugiesischen Bevölkerung raten, den Urlaub hier in Portugal zu planen, da wir in diesem Moment hier sicherer und weniger Risiken ausgesetzt sind“, erklärte er im selben Interview und betonte, dass es vorerst noch nicht möglich ist, ein Datum zu nennen, an dem wieder zur Normalität zurückgekehrt werden könnte oder wie dies aussehen würde.
Präsident des Tourismusverbandes „sehr besorgt“
Der Präsident des portugiesischen Tourismusverbandes (CTP), Francisco Calheiros, ist sehr besorgt darüber, was in diesem Sommer passieren könnte, insbesondere im Hinblick auf die Folgen für Unternehmen der Branche. „Im März haben wir einen Rückgang der Aktivitäten um praktisch 50% verzeichnet. Im April und Mai werden über 90% unserer Unternehmen keinen Umsatz erzielen", wird Calheiros von der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa zitiert.
Trotzdem gibt es einen Hoffnungsschimmer. Der Präsident ist der Ansicht, dass insofern sich die Zahlen im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie Ende des Monats bestätigen, alle „langsam aber sicher, unter Verwendung entsprechender Schutzausrüstung, ihre Aktivitäten wieder aufnehmen werden“.