Ausländer kaufen eine Immobilie mit 100 m2 für 223 Tausend Euro, während Portugiesen eine für 137 Tausend Euro kaufen, so das Nationale Institut für Statistik (INE).
Immobilienkauf in Portugal
Immobilienkauf in Portugal als Ausländer 2022 Daniel Seßler on Unsplash

Portugal zieht nach wie vor zahlreiche Ausländer an, die dank des Klimas, der Sicherheit, der Strände im Land und vielem mehr in Immobilien investieren. Die Nachfrage nach Immobilien, die zum Kauf angeboten werden, ist weiterhin viel größer als das bestehende Angebot auf dem Wohnungsmarkt. Vor allem dieses Ungleichgewicht ist der Auslöser für den kontinuierlichen Anstieg der Immobilienpreise im Land, der sich von Quartal zu Quartal fortsetzt. Alle Haushalte kaufen teurere Eigenheime, und vor diesem Hintergrund geben Ausländer letztendlich 63 % mehr aus als die Portugiesen selbst. Doch wo haben Portugiesen und Ausländer teurere Immobilien gekauft? Und wie stark sind die Preise gestiegen? Wir von idealista/news haben die Daten des Nationalen Instituts für Statistik (INE) ausgewertet und erklären es Ihnen.

In Portugal ansässige und nichtansässige Käufer

Im Allgemeinen zahlen Immobilienkäufer mehr für Eigenheime, die sie in Portugal kaufen. Allerdings gibt es je nach Herkunft des Käufers Unterschiede bei den Durchschnittspreisen, die beim Immobilienkauf gezahlt werden. Das zeigen die Ende Oktober veröffentlichten und von idealista/news analysierten Daten des INE:

  • In Portugal ansässige Käufer (mit Steueranschrift in Portugal) zahlten in den letzten 12 Monaten bis Juni durchschnittlich 1.372 Euro pro Quadratmeter (Euro/m2) für ein Eigenheim. Das sind 14 % mehr als im Vorjahreszeitraum und 4 % mehr als im gleichen Zeitraum des ersten Quartals dieses Jahres.

  • Nichtansässige Käufer in Portugal (mit Steueranschrift im Ausland, in der Europäischen Union und in anderen Ländern) zahlten beim Kauf eines Eigenheims in den letzten 12 Monaten bis zum zweiten Quartal 2022 2.234 Euro/m2. Das sind 19 % mehr als vor einem Jahr. Und im Vergleich zum gleichen Zeitraum bis Ende des ersten Quartals 2022 waren Immobilien in Portugal für Ausländer um 3 % teurer.

Das bedeutet, dass Ausländer in Portugal Immobilien kaufen, die im Durchschnitt 63 % teurer sind im Gegensatz zu in Portugal ansässigen Käufern. Mit anderen Worten: Eine ausländische Familie kauft ein Eigenheim mit 100 Quadratmetern für 223.000 Euro, während eine portugiesische Familie eine Immobilie mit ebenfalls 100 Quadratmetern für 137.000 Euro (-86.000 Euro) kauft.

Bemerkenswert ist außerdem, dass Käufer mit Steueranschrift außerhalb der Europäischen Union Immobilien zu höheren Preisen kaufen: In den letzten 12 Monaten bis zum Ende des zweiten Quartals diesen Jahres, lag der Durchschnittspreis der gekauften Immobilien bei 2.592 Euro/m2, was einem Anstieg von 12 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Ausländische Haushalte, die in EU-Ländern leben, kauften derweil Immobilien zu einem Durchschnittspreis von 1.950 Euro/m2 bis Juni diesen Jahres, was einem Anstieg von 14 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021 entspricht.

Die folgende Grafik zeigt die durchschnittlichen Immobilienpreise pro m2 in Portugal nach Herkunft des Käufers in jedem Quartal seit dem 4. Quartal 2019. Grün steht für in Portugal ansässige Käufer und Violett für nicht ansässige.

Hauspreise in Portugal nach Käuferherkunft
Hauspreise in Portugal nach Käuferherkunft idealista

In Portugal ansässige Käufer: Wo werden die teuersten Immobilien gekauft?

Käufer mit Steuersitz in Portugal zahlen in allen 24 Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern höhere Immobilienpreise, wie die INE-Daten zeigen. Am stärksten stiegen die Durchschnittspreise für Immobilien im Jahresvergleich in Gondomar (+17 %), Seixal, Vila Nova de Gaia, Sintra und Braga (alle mit einem Anstieg von 15 %). Die geringsten Preissteigerungen wurden in Guimarães (+7 %) und Odivelas (+8 %) verzeichnet.

Im Vergleich zu den letzten 12 Monaten bis Ende des ersten Quartals 2022 spürten in Portugal ansässige Käufer den stärksten Anstieg der Immobilienpreise in Barcelos (+7%), Funchal, Leiria, Vila Nova de Gaia, Sintra, Santa Maria da Feira und Setúbal (alle mit 5 %). In Guimarães und Matosinhos (etwa +2 %) war der Anstieg geringer.

Es überrascht nicht, dass Familien, die in Portugal ansässig sind, in Lissabon am meisten für den Kauf einer Immobilie bezahlen: Ein 100 m2 große Immobilie kostet durchschnittlich 357.000 Euro (3.574 Euro/m2). Als nächstes folgen Cascais (3.216 Euro/m2), Oeiras (2.815 Euro/m2) und Porto (2.378 Euro/m2), so das INE.

Ansässige kaufen in Gemeinden mit über 100.000 Einwohnern, wie in Santa Maria da Feira, Barcelos und Guimarães, die günstigsten Immobilien, wie die Daten zeigen.

Ausländische Käufer: Wo sind die Immobilienpreise in Portugal am stärksten gestiegen?

Ausländer, die in Portugal Immobilien kaufen, zahlen im Durchschnitt mehr. Denn die Preise für Immobilien, die von internationalen Käufern erworben werden, sind in praktisch allen Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern gestiegen. Die einzige Ausnahme bildet die Gemeinde Seixal, deren Durchschnittswerte im Jahresvergleich um 2 % gesunken sind.

Vergleicht man die Immobilienpreise des im Juni geendeten Jahres mit denen des gleichen Zeitraumes im Vorjahr, so zeigt sich, dass Ausländer in Funchal (Madeira) Immobilien kaufen, die 24 % teurer sind. Auch in Cascais (+20 %), Almada (+16 %) und Braga (+13 %) kauften Ausländer Immobilien zu höheren Preisen als im Vorjahr.

In den letzten 12 Monaten bis März 2022 war Guimarães der Ort, an dem ausländische Käufer am meisten für den Kauf eines Eigenheims ausgaben (+18 %), gefolgt von Funchal (10 %) und Braga (9 %). Wie bei der Analyse im Vorjahresvergleich zahlten Familien mit Steuerdomizil im Ausland nur in Seixal weniger für ihre Immobilie (-13 %).

Auch in der Gemeinde Lissabon kauften Ausländer die teuersten Immobilien von allen und zahlten im Durchschnitt 5.230 Euro/m2. Das sind 46 % mehr als in Portugal lebende Familien in der Hauptstadt zahlen. Die Rangliste der Gemeinden, in denen Ausländer die teuersten Immobilien kaufen, setzt sich mit Cascais (4.749 Euro/m2) und Porto (3.287 Euro/m2) fort.

Die Gemeinden, in denen Ausländer die günstigsten Immobilien kaufen, sind Guimarães (858 Euro/m2), Braga (1.280 Euro/m2) und Leiria (1.320 Euro/m2).

Es sei darauf hingewiesen, dass bei der Analyse der mittleren Werte der an ausländische Käufer verkauften Immobilien keine Daten für Amadora Barcelos, Matosinhos, Gaia, Gondomar, Maia, Santa Maria da Feira, Coimbra, Odivelas und Vila Franca de Xira sowie Vila Nova de Famalicão vorliegen.

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