Die neuen Regeln sind am 15. September 2020 in Kraft getreten. In Porto und Lissabon gelten strengere Maßnahmen.
Foto von Dominik Kuhn auf Unsplash
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Notfallbrigaden zur Eindämmung von Corona-Ausbrüchen in Pflegeheimen, Verbote von Gruppen von mehr als 4 Personen in Cafés in der Nähe von Schulen und Maßnahmen, um große Menschenansammlungen im öffentlichen Verkehr und bei der Arbeit zu vermeiden. Dies sind nur einige der neuen Corona-Regeln in Portugal, die António Costa im portugiesischen Parlament zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie vorgestellt hat. Die Regeln sind am 15. September 2020 in Kraft getreten, am selben Tag, an dem erneut der Notfallzustand in Portugal verhängt wurde.

Die Rückkehr zur Schule und zur Arbeit, aber auch die Ankunft des Herbstes, wird zweifellos den Alltag der Familien in Portugal verändern. Aus diesem Grund hat die portugiesische Regierung beschlossen, die Corona-Regeln in den Ballungsräumen Lissabon und Porto aufgrund ihrer Bevölkerungsdichte noch weiter zu verschärfen. Das Ziel ist einfach: Sicherzustellen, dass sich weniger Menschen bewegen und weniger Menschen zur Arbeit pendeln, insbesondere im öffentlichen Verkehr. Unter anderem möchte die Politik erreichen, dass die Unternehmen die Arbeitszeiten so verändern, dass der Arbeitsbeginn und das Arbeitsende möglichst unterschiedlich gestaltet werden; ebenso sollen Pausen zeitlich gestaffelt werden, während gleichzeitig so viel wie möglich aus dem Homeoffice gearbeitet werden soll. Ansammlungen von mehr als 10 Personen bleiben weiterhin in ganz Portugal verboten.

Bei der Verkündung der neuen Maßnahmen betonte der portugiesische Premierminister, dass „die Bekämpfung der Pandemie in erster Linie vom individuellen Verhalten abhängt“, und appellierte an das Gewissen, dafür zu sorgen, dass sich die Pandemie nicht exponentiell ausbreitet. In diesem Sinne erläuterte er die vorbeugenden Maßnahmen, „die ausschließlich von uns abhängen, wie die Verwendung von Gesichtsmasken, häufiges Händewaschen oder die Verwendung der App Stayaway COVID“, die weiterhin umgesetzt werden müssen.

„Diese gesellschaftliche Verantwortung, die wir im März und April gezeigt haben, war wichtig für die Bekämpfung der Pandemie und wird jetzt im September, Oktober, November und Dezember entscheidend sein“, wiederholte António Costa. Hier werfen wir einen Blick auf die neuen Corona-Regeln in Portugal, die seit dem 15. September gelten.

Corona-Regeln in ganz Portugal

  • Versammlungen sind auf 10 Personen begrenzt
  • Gewerbliche Einrichtungen dürfen nicht vor 10 Uhr morgens öffnen (mit Ausnahme von Cafés, Bäckereien, Friseuren und Fitnessstudios)
  • Die Schließzeiten der Einrichtungen müssen nach kommunaler Entscheidung zwischen 20:00 und 23:00 Uhr liegen
  • Im Einkaufszentrum ist in Bereichen, in denen Lebensmittel konsumiert werden, eine Höchstgrenze von 4 Personen pro Gruppe zulässig
  • Der Verkauf von alkoholischen Getränken an Tankstellen sowie in allen anderen Einrichtungen nach 20 Uhr ist verboten (mit Ausnahme von alkoholischen Getränken, die zu den Mahlzeiten gekauft werden)
  • Der Konsum von alkoholischen Getränken im öffentlichen Raum ist ebenfalls verboten

Schulbeginn in Portugal

  • Die Schüler kehren zwischen dem 14. und 17. September präsenziell ins Klassenzimmer zurück
  • Die Schulen werden sich nach und nach an die neue gesundheitliche Realität anpassen
  • Notfallpläne in allen Schulen
  • Verteilung von PSA (Masken, Visiere usw.)
  • Spezifische Regeln für den Umgang mit Verdachtsfällen, positiven Fällen oder Infektionsherden
  • In Restaurants, Cafés und Bäckereien, die 300 Meter von den Schulen entfernt sind, wurde eine Höchstgrenze von 4 Personen pro Gruppe festgelegt

Bekämpfung des Virus in Pflegeheimen in Portugal

In diesem Bereich werden schnelle Interventionsbrigaden geschaffen, die in Pflegeheimen eingesetzt werden, um Ausbrüche einzudämmen und zu stabilisieren. An diesen Teams werden Ärzte, Krankenschwestern und Diagnosetechniker beteiligt sein.

Die Operation wird rund 400 Personen umfassen, die auf 18 Teams verteilt sind, und bis Ende September einsatzbereit sein sollen, um sicherzustellen, dass neue Fälle in den Pflegeheimen leichter erkannt werden und die entsprechenden Einrichtungen dementsprechend isoliert werden können.

Fußball und andere Sportstätten ohne Publikum

Die Öffentlichkeit darf keine Sportplätze betreten, um das Ansteckungsrisiko zu senken. „Warum darf man ins Kino oder zu Konzerten gehen, während es Einschränkungen für Sportstätten gibt? Alle, die in Konzertsälen oder Kinos waren, wissen, dass man sich dort anders verhält als normalerweise im Fußballstadion. Daher wird die Anwesenheit von Zuschauern in Fußballstadien und anderen Sportstätten eingeschränkt“, stellte der Premierminister klar.

Spezifische Corona-Regeln für Lissabon und Porto

  • Variation zwischen Telearbeit und Arbeit im Büro
  • Verschiedene Arbeitsanfangs- und -endzeiten sowie Pausen während der Arbeit
  • Reduzierung der Pendlerströme

Der portugiesische Premierminister stellte fest, dass die Ballungsräume Lissabon und Porto aufgrund der höheren Bevölkerungsdichte eine höhere Ansteckungsgefahr aufweisen, und sagte, dass „größere Anstrengungen erforderlich sind, um die Konzentration von Menschen zu vermeiden, insbesondere bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und am Arbeitsplatz“.