Die Preise für Luxuswohnungen stiegen laut Knight Frank im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 12,7 % in Porto und 6 % in Lissabon.
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Luxusimmobilien wurden 2022 in 85 Städten der Welt immer teurer. Dies geht aus einer Studie von Knight Frank hervor, der zufolge die Preise für Luxuswohnungen in Dubai im Jahr 2022 stärker gestiegen sind als im Vorjahr (44,2 %). Diese Rangliste, in der die Preise für Luxusimmobilien in 100 Städten und Tourismusgebieten der Welt zusammengefasst sind, zeigt außerdem, dass Luxusimmobilien an der Algarve im Vergleich zum Vorjahr um 15,3 % teurer geworden sind. In Porto stiegen die Preise um 12,7 % und in Lissabon um 6 %.

Diese Daten wurden vom Prime International Residential Index (PIRI 100) von Knight Frank ermittelt, der die Preisentwicklung bei Luxusimmobilien in 100 Städten sowie Ski- und Sonnengebieten auf der ganzen Welt bewertete. Gerade in Dubai, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, waren Luxusimmobilien im Jahr 2022 teurer als im Vorjahr (+44,2 %). Damit festigte die Stadt ihre Position als „Weltzentrum für Privatpersonen mit einem Vermögen über 30 Millionen Dollar“ (ca 28 Millionen Euro zum aktuellen Wechselkurs), betont die Beratungsfirma.

In 85 von 100 der weltweit analysierten Städte und Touristengebiete stiegen die Preise für Luxusimmobilien zwischen 2022 und dem Vorjahr. Unter den größten Preissteigerungen hebt die Studie die folgenden Städte hervor, die sich unter den Top 5 befinden:

  • Aspen, in den USA (+27,6 %)
  • Riad, in Saudi-Arabien (+25 %)
  • Tokio, Japan (+22,8 %)
  • Miami, USA (+21,6 %)

Betrachtet man die Top 10 der Orte, an denen die Preise für Luxusimmobilien im Jahr 2022 am stärksten gestiegen sind, so stechen zwei portugiesische Standorte hervor: Die Algarve, wo diese „erstklassigen“ Immobilien um 15,3 % teurer wurden, liegt auf dem siebten Platz. Porto, wo die Preise um 12,7 % gestiegen sind, liegt an 10. Stelle. Auch laut dem PIRI-100-Ranking für 2022 – im Wealth Report 2023 von Knight Frank veröffentlicht – lag Lissabon auf Platz 40, wobei die Preise für Luxusimmobilien im Vergleich zum Vorjahr um 6 % gestiegen sind.

Immer mehr Städte spüren den Preisrückgang bei Luxusimmobilien

„Der Boom auf den globalen Immobilienmärkten nach der Krise hat in den letzten 12 Monaten zu einem rasanten Preisanstieg geführt. Aber selbst die Luxusmärkte sind nicht immun gegen die größte Zinsschwankung der Geschichte“, betonte Liam Bailey, Partner und globaler Leiter der Forschungsabteilung von Knight Frank, in einer Erklärung.

Die Analyse von Knight Frank zeigt nicht nur, dass das weniger ausdrucksstarke Wachstum nicht einheitlich ist, sondern auch, dass „einige Märkte für Luxuswohnungen die Auswirkungen dieser Veränderung des makroökonomischen Szenarios stärker zu spüren bekommen als andere“, heißt es weiter. So wurden 15 Städte gezählt, in denen die Preise für Luxusimmobilien im Jahr 2022 sanken, verglichen mit 7 im Jahr 2021.

Gerade die „erstklassigen“ Wohnimmobilienmärkte, die während der Pandemie die größten Preissteigerungen verzeichneten, erfahren nun die stärksten Immobilienabwertungen: Wellington (-24 %), Auckland (-19 %), Stockholm (-8 %), Vancouver (-7 %) und Seoul (-5 %).

Allerdings „ist der Übergang von einem Verkäufermarkt zu einem Käufermarkt im Gange, und der Mangel an Luxuswohnungen in mehreren Großstädten, der durch die Pandemie noch verschärft wird, drückt die Preise für diese Luxuswohnungen. Da mehrere Volkswirtschaften den Höhepunkt der Inflation erreicht haben – und sich damit dem Ende des geldpolitischen Straffungszyklus nähern – werden alle Augen auf die widerstandsfähigeren Arbeitsmärkte gerichtet sein“, so in dem Dokument von Knight Frank.

Wie werden sich die Preise für Luxusimmobilien im Jahr 2023 entwickeln?

Der Premium-Wohnungsmarkt gilt in den Augen der Investoren nach wie vor als sicher. Knight Frank räumt jedoch ein, dass sich der Markt im Jahr 2023 verlangsamen dürfte, was sich in einer Abkühlung der Nachfrage und der Verkäufe sowie im Angebot von weniger Luxusimmobilien auf dem Markt widerspiegelt. Alle diese Faktoren zusammen dürften zu einer Verlangsamung des Anstiegs der Preise für Luxusimmobilien führen.

In Anbetracht des aktuellen makroökonomischen Kontexts, der durch die Anhebung der Referenzzinssätze durch die wichtigsten Zentralbanken auf der ganzen Welt gekennzeichnet ist, warnt Liam Bailey, dass sich „das Preiswachstum 2023 verlangsamen wird, aber die Märkte eher deflationieren als zusammenbrechen werden – dies ist nicht 2008.“

Doch wie werden sich die Preise für Luxusimmobilien im Jahr 2023 entwickeln? Laut der Analyse des Beratungsunternehmens von 25 Städten weltweit werden die Preise im Jahr 2023 voraussichtlich um durchschnittlich 2 % steigen, was eine Abschwächung gegenüber den Mitte 2022 geschätzten 2,7 % bedeutet. „Die Verlangsamung wird bei weitem nicht einheitlich sein. In einigen Städten wird sich das jährliche Preiswachstum im einstelligen Bereich bewegen, während in anderen die Preise fallen werden“, betont Knight Frank im Bericht.

Dennoch werden 15 der 25 analysierten Städte 2023 einen Anstieg der Preise für Luxusimmobilien spüren. Schätzungen zufolge werden Immobilien in Dubai in diesem Jahr im Vergleich zu 2022 um 13,5 Prozent teurer sein. Auch in Miami (USA), Dublin (Irland) und Lissabon sollen die Immobilienpreise voraussichtlich um 4 % steigen. Diese Prognose gilt auch für die steigenden Preise bei Luxusimmobilien in Los Angeles, Madrid, Paris und Singapur, wie der Bericht zeigt.