Photo by Adam Nieścioruk on Unsplash
Photo by Adam Nieścioruk on Unsplash

Angesichts der zunehmenden Zahl von Coronavirus-Fällen in ganz Portugal hat Premierminister António Costa am 14. Oktober 2020 erneut den Katastrophenfall für das ganze Land ausgerufen, und zwar mit sofortiger Wirkung. Nach Angaben der portugiesischen Regierung erfolgt die Maßnahme nach der Einsicht, dass sich die Ausbreitung des Coronavirus in Portugal in einer Phase der „ernsthaften Entwicklung“ befindet. Die letzte Notstandsperiode in Portugal endete am 1. Juli 2020, worauf die „neuen Normalität“ folgte.

Bisher scheint es Portugal besser gegangen zu sein als vielen anderen europäischen Ländern, wenn es um die Verbreitung des Coronavirus und die Anzahl der COVID-Todesfälle geht. Infolge der jüngsten Entwicklungen gehen die Behörden jedoch kein Risiko ein, und die Wiedereinführung des Katastrophenfalls bringt auch eine Reihe verschärfter Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus mit sich, aus denen hervorgeht, dass jeder Einwohner Portugals eine persönliche Verantwortung im Kampf gegen COVID-19 hat. „Der Erfolg unseres Kampfes gegen diese Pandemie hängt vom persönlichen Verhalten jedes Einzelnen von uns ab“, erklärte Premierminister António Costa, als er die neuen Maßnahmen verkündete.

Hier fassen wir die 8 angekündigten Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Portugal zusammen, von denen viele bereits seit Monaten in Kraft sind, jetzt jedoch härtere Konsequenzen für diejenigen haben werden, die sie nicht einhalten:

  1. Die Alarmstufe hat sich im ganzen Land von „Notfallzustand“ in „Katastrophenzustand“ geändert, so dass die Regierung alle relevanten Maßnahmen ergreifen kann, die zur Eindämmung der Pandemie erforderlich sind.
  2. Versammlungen von mehr als 5 Personen sind sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum verboten.
  3. Hochzeiten und Taufen, die ab dem 15. Oktober 2020 stattfinden, sind von der 5-Personen-Regel ausgenommen. Es dürfen jedoch nicht mehr als 50 Personen anwesend sein, und die Gäste müssen alle Empfehlungen der Generaldirektion Gesundheit in Portugal einhalten.
  4. Alle Arten von nicht-akademischen Aktivitäten an Schulen und Universitäten sind verboten, einschließlich Veranstaltungen für Studienanfänger.
  5. Die portugiesischen Polizeikräfte (einschließlich der PSP- und GNR-Sicherheitsbehörden) werden die Einhaltung dieser Vorschriften an öffentlichen Orten und in gewerblichen Einrichtungen überprüfen.
  6. Firmen, die die Regeln der sozialen Distanzierung nicht einhalten oder gegen die Öffnungszeiten verstoßen, können mit Bußgeldern von bis zu 10.000 Euro bestraft werden.
  7. Das Tragen von Gesichtsmasken im Außenbereich wird dringend empfohlen (Masken sind in geschlossenen Räumen obligatorisch), und die verstärkte Verwendung der App „Stayaway COVID“ wird ebenfalls gefördert.
  8. Der Premierminister sucht außerdem die Zustimmung des Parlaments zur obligatorischen Verwendung von Masken in allen öffentlichen Räumen sowie zur Verwendung der App „Stayaway COVID“ in Schulen, Universitäten und am Arbeitsplatz.