„Goldenes Visum“: Die Investitionen gehen weiter zurück
„Goldenes Visum“: Die Investitionen gehen weiter zurück

Die Investitionen, die in Portugal über das Programm der „goldenen Visa“ getätigt werden, sind rückläufig, wobei die Immobilien weiterhin der Hauptmotor dieses Programms sind. Im April sanken die Investitionen im Rahmen des Programms zur Aufenthaltsgewährung für Investitionstätigkeiten (Autorização de Residência para a atividade de Investimento – ARI) gegenüber dem Vorjahresmonat um 18,4% auf 63,6 Millionen Euro. In den ersten vier Monaten des Jahres 2018 ergab sich insgesamt ein Rückgang von 30% gegenüber den 511,3 Millionen Euro, die im Vorjahreszeitraum investiert wurden.

Die aktuellen statistischen Daten aus der portugiesischen Einwanderungsbehörde (Serviço de Estangeiros e Fronteiras – SEF) belegen, dass vom Gesamtbetrag der getätigten Investitionen von über 54 Millionen Euro rund 8,7 Millionen Euro auf Immobilieninvestitionen entfielen.

„Diese Zahlen belegen wieder einmal die Bedenken, die ich über dieses Programm geäußert habe. Leider wird der Abwärtstrend anhalten, da der große Teil dieser Investitionen Visumserteilungen entspricht, die schon lange ausstanden. Es ist schwierig, diese Daten zu überprüfen, da sie nicht mit den tatsächlichen Ergebnissen des Programms übereinstimmen. Allerdings muss ich seine Bedeutung betonen: Seit seiner Schaffung wurden in Portugal bereits über 3,7 Milliarden Euro investiert“, erklärt Luís Lima, Vorsitzender des Verbandes der portugiesischen Immobilienmakler (Associação dos Profissionais e Empresas de Mediação Imobiliária de Portugal – APEMIP).

Auch die Stadtsanierung zieht Investoren an

Im vergangenen Monat wurden 109 Visa erteilt, von denen 100 aufgrund des Erwerbs von Immobilien gewährt wurden, 11 davon aufgrund des Kaufs von Immobilien zur Stadtsanierung.

Bis Ende April wurden laut Angaben der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa insgesamt 148 ARI durch den Kauf von Immobilien für die Rehabilitation gewährt, von denen die erste im Juli 2016 gewährt wurde.

Seitdem das „goldene Visum“ am 8. Oktober 2012 eingeführt wurde, wurden bis zum April 2018 Investitionen in Höhe von rund 3,7 Milliarden Euro registriert. Davon entfielen 356 Millionen Euro auf den Kapitaltransfer und 3,4 Milliarden Euro auf Immobilieninvestitionen.

Die Türken entdecken Portugal

Für den Vorsitzenden von APEMIP ist „es schwierig, die Glaubwürdigkeit des goldenen Visums bei den potenziellen ausländischen Investoren wiederherzustellen; es ist aber nicht unmöglich. Dieser Mechanismus ist sehr gut und wichtig für uns, aber es muss korrekt funktionieren.“

China führt die Liste der erteilten goldenen Visa an (3.805 bis April), gefolgt von Brasilien (538), Südafrika (243), Russland (215) und der Türkei (202).

„Einige Nationalitäten beginnen, unser Land zu entdecken und Portugal als eine gute Investitionsalternative zu betrachten. Dies ist zum Beispiel der Fall bei den Türken, die jetzt in den Top 5 der Nationalitäten auftauchen, die am meisten im Rahmen dieses Programms kaufen“, heißt es in der Erklärung.