Wie wird in Portugal Weihnachten gefeiert? Verbringen Sie Weihnachten 2024 wie die Portugiesen und erleben Sie ein stilvolles Fest.
Erfahren Sie alles über portugiesische Weihnachtstraditionen
Erfahren Sie alles über portugiesische Weihnachtstraditionen Alamy

Portugal erstrahlt in der Weihnachtszeit in festlichem Glanz und bietet eine reiche Mischung aus kulturellen und kulinarischen Köstlichkeiten. Von portugiesischen Weihnachtsgerichten wie dem beliebten Bacalhau über süße Leckereien wie dem Bolo Rei bis hin zu einzigartigen Traditionen wie dem Feuer Madeiros de Natal – diese Jahreszeit steckt voller Magie. Doch wo kann man Weihnachten in Portugal verbringen? Ganz gleich, ob Sie die funkelnden Lichter von Lissabon, die historischen Straßen von Porto oder die beschaulichen Dörfer der Algarve erkunden möchten, Portugal bietet unvergessliche Weihnachtserlebnisse, die von Wärme und Tradition geprägt sind. Möchten Sie mehr über portugiesische Weihnachtstraditionen erfahren? Dann lesen Sie in diesem Artikel, wie Weihnachten in Portugal gefeiert wird.

Was heißt Weihnachten auf Portugiesisch?

Wenn Sie Weihnachten oder „Natal“ in Portugal verbringen, müssen Sie natürlich wissen, wie Sie allen in der Landessprache ein frohes Weihnachtsfest wünschen können. „Fröhliche Weihnachten“ heißt auf Portugiesisch „Feliz Natal“, und obwohl dies die gebräuchlichste Art und Weise ist, Ihre Weihnachtsgrüße auszudrücken, können Sie auch „Boas festas“ sagen. Dies bedeutet wörtlich „frohe Festtage“ und bezieht sich sowohl auf Weihnachten und als auch auf das neue Jahr.

„Bananeiro de Braga“ (Bananenbaum von Braga)

Hierbei handelt es sich um eine relativ moderne Weihnachtstradition in Portugal, die vor etwa 40 Jahren begann, als sich mehrere Freunde am 24. Dezember in einer alten Taverne namens „Casa das Bananas“ in Braga trafen. Die Idee war, allen „frohe Weihnachten“ zu wünschen und ein Glas Moscatel de Setúbal begleitet von einer Banane zu trinken. Die Taverne war früher ein Obstlager, und so beschlossen der Besitzer und sein Sohn, ihren Schnaps mit einer Banane zu servieren und so beide Seiten des Geschäfts miteinander zu verbinden.

Auch heute noch treffen sich die Menschen am 24. Dezember in der Taverne. Wenn Sie gerade in der Nähe sind, statten Sie der „Casa das Bananas“ oder dem „Bananeiro“, wie viele das Lokal nennen, einen Besuch ab und gönnen Sie sich ein Glas Moscatel und eine Banane in der Bar. Erst nach diesem einfachen, aber reizvollen Ritual und mit warmem Bauch, begibt man sich zu den Klängen der Straßenmusik auf den Heimweg zum Weihnachtsessen in Familie.

Madeiros-Lagerfeuer

In Portugal werden am Heiligabend traditionell die „Madeiros“ entzündet, auch bekannt als „Madeiros de Natal“ oder „Fogueiras do Galo“. Dies geschieht für üblich nach der Mitternachtsmesse „Missa do Galo“. Diese portugiesische Weihnachtstradition ist sehr beliebt und so brennen die Feuer die ganze Nacht hindurch. Die Feuer sind im Norden und in den zentralen Regionen, insbesondere in den Ortschaften im Landesinneren, weit verbreitet und zelebrieren die Rückkehr der Sonne. Diese alte Tradition ist von heidnischen Festen zu Ehren der Wintersonnenwende inspiriert und markiert die Wiederkehr von Licht und Wärme während der dunkelsten Zeit des Jahres.

Caretos de Varge

Die Caretos de Varge sind eine einzigartige Tradition aus der Stadt Varge in der Region Trás-os-Montes, mit der die Wintersonnenwende gefeiert wird. An Heiligabend bereiten sich die Dorfjungen auf die Feierlichkeiten vor und laufen am 25. Dezember mit heidnischen Masken als Caretos verkleidet durch die Straßen. Mit Sprüngen, Geschrei und Neckereien sorgen sie für Chaos, um den Abschied der Kälte zu symbolisieren und Platz für die Rückkehr der Freude zu machen. Sie ziehen von Haus zu Haus und singen „Loas“, satirische Lieder, in denen sie sich über die Dorfbewohner lustig machen. Dann genießen sie die Gaben, die sie von den Leuten erhalten. Der Tag endet mit einem Wettrennen, gefolgt von einem Abendessen und viel Tanz, bei dem die Mädchen und Jungen des Dorfes symbolisch zusammengeführt werden.

Der Weihnachtsbaum Pinheiro de Guimarães

In der klaren Winterluft werden die Feierlichkeiten zu Ehren des Heiligen Nikolaus lebendig, insbesondere am 29. November in der Region Minho in Portugal. Diese einzigartige Tradition zieht Tausende von Menschen aus Guimarães und Umgebung an, mit einer bemerkenswerten Prozession, in deren Mittelpunkt ein Ochsenkarren steht, der einen riesigen Weihnachtsbaum transportiert. Bei Einbruch der Dunkelheit wird der Baum im Mittelpunkt der Feierlichkeiten aufgestellt, umgeben von einer lebhaften Menschenmenge.

Der heilige Nikolaus, der als Inspiration für die kommerzielle Figur des Weihnachtsmanns gilt, ist mit dieser besonderen Tradition verbunden. Er dient als Fortsetzung eines Brauchs, der von der Bruderschaft des Heiligen Nikolaus initiiert wurde, die jedes Jahr ein Weihnachtsessen organisiert. Der Tag beginnt in der Morgendämmerung mit dem Fällen des Baums und seiner anschließenden Reise durch das Dorf. Der Baum wird zum Klang traditioneller portugiesischer Weihnachtsmusik geschmückt, wodurch eine fröhliche Feier entsteht, die von der Gemeinschaft nach wie vor geschätzt wird.

Magusto da Velha und die Kastanien der alten Dame

Eine weitere Weihnachtstradition in Portugal findet am 26. Dezember statt. Dieses einzigartige regionale Fest wird im Gedenken an eine wohlhabende alte Dame (Velha) gefeiert, deren Name unbekannt ist und die sich entschloss, den Bürgern Kastanien und Wein zu schenken, wenn man in ihrem Namen zur Weihnachtszeit betet.

Noch heute gehen die Einwohner von Aldeia Viçosa jedes Jahr am Tag nach Weihnachten auf den Kirchplatz, um den Kirchturm zu besteigen. Dort oben angekommen, müssen sie der Tradition nach Kastanien (etwa 150 kg) in die Überreste des Madeiro-Feuers werfen, das auf dem Platz entzündet wurde.

Im Rathaus wird Wein zu den gerösteten Kastanien ausgeschenkt, und die Einwohner verbringen den Nachmittag damit, Geschichten über vergangene Weihnachtsfeste zu erzählen.

Der Weihnachtsbaum von Viana do Castelo

Auch portugiesische Weihnachtsdekorationen sind ein wichtiger Bestandteil der Festtage. Doch wie schmücken die Portugiesen ihr Zuhause an Weihnachten? Natürlich mit Weihnachtsbäumen! Und das ist in der Stadt Viana do Castelo nicht anders. Hier rühmt man sich, den höchsten Weihnachtsbaum Europas zu haben, so heißt es zumindest.

Jedes Jahr im Dezember stellt sich eine Gruppe mutiger junger Männer der spannenden Herausforderung, einen jahrhundertealten und über 100 Meter hohen Baum für das jährliche Dekorationsritual zu erklimmen. Diese waghalsige Aufgabe ist nur für diejenigen geeignet, die bereit sind, etwas zu riskieren. Der Baum wird jedes Jahr an derselben Stelle aufgestellt und zieht Tausende von Schaulustigen an. Dieses faszinierende Symbol der Weihnachtszeit steht in der Nähe des Aufzugs Santa Luzia, an der Ecke Avenida 25 de Abril und Rua Doutor Tiago de Almeida. Abgesehen von seiner festlichen Anziehungskraft eignet sich dieser Ort perfekt, um in die Weihnachtsstimmung Portugals einzutauchen.

Was essen die Portugiesen an Weihnachten?

Das Essen spielt bei den Weihnachtsfeierlichkeiten in Portugal eine zentrale Rolle, wobei während der gesamten Festtage besondere Gerichte und süße Leckereien zubereitet, verkauft und verzehrt werden. Jede Region und sogar jede Familie hat ihre eigenen Traditionen. Heute zählen gebratenes Lamm, Zicklein und manchmal sogar Truthahn zu den gängigsten Weihnachtsmahlzeiten, während das typisch portugiesische Gericht Bacalhau (gesalzener Kabeljau) auch auf kaum einer Weihnachtstafel fehlt. Ergänzt wird die festliche Mahlzeit durch eine Vielzahl von Desserts und Süßigkeiten. Vor allem aber schafft das Weihnachtsessen in Portugal den perfekten Rahmen für Familientreffen und wertvolle Momente der Zusammengehörigkeit.

Weihnachtswetter in Portugal

In Portugal herrscht im Dezember im Allgemeinen ein mildes Klima, aber die Temperaturen können je nach Region variieren.

  • Im Süden Portugals (z. B. an der Algarve) ist es in der Regel am wärmsten, mit Temperaturen, die oft bei zwischen 10 °C und 15 °C liegen, obwohl es nachts gelegentlich kühler werden kann.
  • In Zentral- und Nordportugal (einschließlich Städten wie Lissabon, Porto und dem Landesinneren) kann es mit Tagestemperaturen zwischen 5 °C und 12 °C etwas kälter sein. In höheren Lagen kann es gelegentlich regnen oder sogar schneien, insbesondere in Gebieten wie dem Gebirge Serra da Estrela.

Insgesamt ist das Weihnachtswetter in Portugal nicht heiß, aber im Vergleich zu weiten Teilen Europas eher mild, weshalb das Land ein attraktives Reiseziel für alle ist, die einen Winterurlaub bei gemäßigten Temperaturen verbringen möchten.

Wo kann man Weihnachten in Portugal verbringen?

Falls Sie sich fragen, wo Sie Weihnachten in Portugal verbringen könnten, dann gibt es eine Vielzahl wunderschöner Reiseziele zur Auswahl. Portugal bietet eine Mischung aus lebhaften Festen und friedlichen Rückzugsorten – von den festlich geschmückten Straßen Lissabons und Portos bis hin zur ruhigen Schönheit der Algarve. Weitere Informationen zu den besten Orten für einen Weihnachtsurlaub in Portugal finden Sie in unserem Reiseführer.