muffinn on Visualhunt.com / CC BY
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Momentan wird viel über die Gegend Comporta in der Nähe von Lissabon gesprochen. In der Region Alcácer do Sal, an der Küste des Alentejo, gewinnt der Tourismus immer mehr an Bedeutung. Neue Hotels und Ferienwohnungen entstehen, andere werden ausgebaut und erweitert, während andere Projekte, die während der Wirtschaftskrise zum Stillstand kamen, nun wiederbelebt werden. Der Bürgermeister von Alcácer do Sal, Vítor Proença, bestätigt gegenüber idealista/news das allgemeine Interesse an der Gemeinde an Lissabons Südufer, Distrikt Setúbal, die allem Anschein nach dabei ist, sich in das nächste beliebte Ziel für Immobilieninvestoren und den Tourismus in Portugal zu entwickeln.

nmorao on VisualHunt / CC BY-NC-ND
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Der Bürgermeister erklärt, dass „alle diese Investitionen auf das Interesse an der Gemeinde Alcácer zurückzuführen sind, und zwar aufgrund der privilegierten Lage, der guten Verkehrsanbindung, dem hohen Wirtschaftswachstum und der guten Erschließungssituation sowie seinem historischen Wert und der natürlichen Landschaft (insbesondere der Sado-Mündung) und natürlich wegen des guten Essens.“

Vítor Paiva, Franchisenehmer von Engel & Völkers in Comporta, glaubt, dass „in sechs bis zwölf Monaten die Immobilieninvestitionen zunehmen und die entsprechende Vermarktung der Gegend beginnen wird.“

Aldeia das Cegonhas, ein neues Konzept für den Tourismus

Das touristische Angebot in der Region Alcácer do Sal ist in Bezug auf die Hotelanlagen und Ferienunterkünfte knapp und unzureichend, obwohl bereits ein Anstieg der verfügbaren Unterkünfte beobachtet wird.

Ein Beispiel dafür ist „Aldeia das Cegonhas“ des Bauträgers Aldeia das Cegonhas Lda, entworfen vom Architekturbüro Promontório Architects.

Hierbei handelt es sich um ein Feriendorf an der Grenze zweier Gemeinden in Alcácer do Sal (Santa Maria do Castelo e Santiago) und Santa Susana mit einer Gesamtfläche von 30 Hektar. Die Investitionen auf diesem Gebiet belaufen sich auf 36 Millionen Euro; Baubeginn soll bereits 2019 sein.

Der Ferienkomplex mit einer Grundfläche von 16.804 m2 wird über 96 Ferienunterkünfte mit insgesamt 528 Betten und mehreren Swimmingpools verfügen. Die Unterkünfte verteilen sich auf 81 Ferienhäuser mit 1 bis 5 Zimmern sowie 15 Ferienwohnungen mit 3 bis 6 Zimmern, alle mit separatem Eingang. In dem Ferienkomplex wird auch ein zentrales Hauptgebäude entstehen sowie eine Rezeption, genauso wie eine eigene Kläranlage.

Trifólio/Estudo de Impacte Ambiental
Trifólio/Estudo de Impacte Ambiental

Ein innovativer Spa soll Touristen anziehen

Der Bürgermeister von Alcácer do Sal, Vítor Proença, verrät auch, dass die Nachfrage nach Unterkünften mit zwei weiteren Investitionsprojekten verbunden ist: „Eines im Raum Torrão (Vale do Gaio) und ein weiteres in Alcácer do Sal, wo in der ehemaligen Feuerwache ein 4-Sterne-Hotel entstehen soll.“

Im Zusammenhang mit dem ersten Projekt war das Hotel Vale de Gaio – bei Spitzenruderern sehr beliebt – bis zum 1. Juni 2019 wegen Ausbau- und Renovierungsarbeiten geschlossen.

Pousada de Vale do Gaio
Pousada de Vale do Gaio

Die Hoteleinheit heißt Palácio do Sal Hotel & Spa und gehört zu der Kette Class e Business Hotéis; die Baukosten werden auf etwa 6 Millionen Euro geschätzt. Seine Hauptattraktion wird der Spa-Bereich mit beheiztem Hallenbad mit Unterwasserbeleuchtung, Wasserfällen, Luftbetten und Erlebnisduschen, einem Eisbrunnen, einem aromatisierten türkischen Bad, einer Sauna und mehreren Behandlungsräumen mit dem Schwerpunkt Halotherapie sein.

Dieses Hotel entsteht aus den Überresten des Cineteatro aus dem Jahr 1948, das leersteht und den Anblick die Idylle am Flussufer etwas trübt. Es wird erwartete, dass das Palácio do Sal das öffentliche und private Interesse an der Sanierung des Gebäudes wecken wird.

Projekte erhalten grünes Licht

Ein weiteres Projekt, das die Region stärken wird, ist Herdade de Rio Mourinho. André Tamm Correia ist Projektleiter bei FAT – Future Architecture Thinking, dem Architekturbüro, das dieses vor sieben Jahren anvisierte Projekt entworfen hat. Er erklärt, dass es sich um „eine einen Tourismuskomplex handelt, der sich auf beiden Seiten des Sees erstrecken wird“ und dass „dieses Gebiet nicht nur für Urlaubsgäste zugänglich sein wird, damit möglichst alle den Badestrand am See nutzen können.“

In Bezug auf das Konzept weist er darauf hin, dass Herdade de Rio Mourinho dem Detailplan des Pêgo do Altars entspricht, der „gültig ist“ und „bei der Wahl der Baumaterialien, den Maßnahmen zur Reduzierung des Wasser- und Energieverbrauchs und der geringen Bebauungsdichte einen ökologischen Ansatz verfolgt, da der größte Teil der zur Verfügung stehenden Fläche nicht bebaut werden wird“.

Das Projekt bedeutet eine Investition von rund 80 Millionen Euro und wird schrittweise durchgeführt. Es sieht vier Landhotels vor (eines an einem Ufer des Sees und die anderen am anderen Ufer), ein Restaurant, ein Wassersportzentrum, ein Umweltinformationszentrum und einen öffentlichen Park. „Anfänglich waren Wohnungen und Einfamilienhäuser eingeplant, aber dann wurde entschieden, dass die Fläche nur für den Tourismus genutzt werden sollte“, ergänzt André Tamm Correia.

FAT – Future Architecture Thinking
FAT – Future Architecture Thinking

Mehr Angebot und bessere Qualität

Der Ausbau des Landhotels Barrosinha, das sich im Besitz der Companhia Agrícola da Barrosinha befindet, mit einer Investition von 3,5 Millionen Euro ist ein weiteres herausragendes Projekt.

Companhia Agrícola da Barrosinha
Companhia Agrícola da Barrosinha

Der Hotelleiter, Roberto Agostinho, verrät idealista/news, dass das Hotel „17 Zimmern auf 37 erweitert wird“ und „auch über ein eigenes Schwimmbad verfügen wird (bisher wurde das Schwimmbad von Herdade genutzt)“.

Außerdem wird es „größere Freizeitbereiche, ein Restaurant und eine Bar sowie Besprechungsräume geben, da die gesamte Umgebung umgestaltet wird“. Außerdem liegen in der Nähe des Hotels zwei Restaurants in nur 300 Metern Entfernung, ein Hotel und die Taberna da Barrosinha, die eine typische Taverne und Treffpunkt der Arbeiter war und die im Oktober nach einem Umbau 2018 wiedereröffnet wurde.

Die Bauarbeiten am Hotel sind bereits im Gange und sollen im 4. Quartal 2019 abgeschlossen sein, so dass das Hotel noch vor Ende des Jahres eröffnet werden soll.

Roberto Agostinho weist darauf hin, dass dieses Hotel „in der Hochsaison bei Portugiesen und in der Nebensaison vor allem bei Niederländern und Deutschen, aber auch bei Franzosen, Engländern, Amerikanern, Ukrainern, Italienern und natürlich Spaniern sehr beliebt ist“.

Ferienunterkünfte im Aufschwung

Der Tourismus in der Gemeinde zieht in der Tat die Aufmerksamkeit von Investoren und Unternehmern auf sich, und laut dem Bürgermeister spiegelt sich diese Entwicklung auch bei den Ferienunterkünften wieder, die „sich aufgrund der steigenden Beliebtheit der Stadt Alcácer do vermehrt haben“. Allein im Jahr 2018 wurden mehr über 40 neue Ferienunterkünfte als „Alojamento Local (AL)“ registriert.

Hervorzuheben ist auch eine gestiegene Nachfrage nach Gebieten mit weniger „aggressivem“ Tourismus, die noch zu erkunden sind, aber viel Potenzial für den Tourismus bieten. „Diese Gebiete werden von allen ausgesucht, die Ruhe und Frieden suchen und dem Trubel der Großstädte entfliehen möchten“, ergänzt der Bürgermeister.

Bau eines neuen Stadtparks

Die Gemeinde Alcácer do Sal im Bezirk Setúbal plant, in diesem Jahr mit dem Bau eines Stadtparks mit einer Investition von 3,1 Millionen Euro zu beginnen. Die Arbeiten werden von der Gemeindekasse finanziert und warten noch auf die Genehmigung durch den Rechnungshof.

„Wir werden das Messegelände der Stadt umbauen, was dem größten Umbau entspricht, der je in dieser Stadt durchgeführt wurde. Im Zuge dessen werden die Wasser- und Stromnetze, die öffentliche Beleuchtung und der Boden verbessert“, erklärt Vítor Proença, der in einer Erklärung der Stadtverwaltung zitiert wird.

Der Vertrag mit einer Dauer von „etwa zwei Jahren“ soll das Image des Messegeländes, auf dem die PIMEL (Messe für Tourismus und Wirtschaft) stattfindet, und des Gebiets rund um die Stierkampfarena der Stadt durch den Bau eines „großen Stadtparks verändern“.

Das Projekt sieht auch den Bau von Parkhäusern vor. Gleichzeitig laufen die Arbeiten am einem Transportzentrum mit Investition von mehr als einer Million Euro, deren Bau bereits im Gange ist.