Der Weihnachtsmann bringt in Portugal die Geschenke / Gtres
Der Weihnachtsmann bringt in Portugal die Geschenke / Gtres

Die Weihnachtszeit steht vor der Tür und wenn Sie in Portugal leben oder vorhaben, Weihnachten dort zu verbringen, sollten Sie mit den portugiesischen Traditionen vertraut sein. Weihnachten ist auf der ganzen Welt eine Zeit für Familienfeiern, Liebe und natürlich viel Essen. -Die Portugiesen stellen dabei keine Ausnahme dar. Obwohl es je nach Region verschiedenen Bräuche und Traditionen gibt, gibt es doch Einiges, das in ganz Portugal gleich ist. Viele dieser Bräuche haben einen religiösen (christlich-katholischen) Ursprung.

Portugiesische Traditionen zu Weihnachten

Den Weihnachtsbaum zu schmücken ist ein Muss / Gtres
Den Weihnachtsbaum zu schmücken ist ein Muss / Gtres

Der Weihnachtsbaum ist ein Muss, genauso wie die Krippe. Sobald der Dezember beginnt, stellen die Portugiesen ihre Weihnachtsbäume auf und schmücken ihre Häuser und Wohnungen mit religiösen Figuren, die die Geburt Christi und die Geschichte des Weihnachtsmanns erzählen. Ja, Sie haben richtig gelesen, Weihnachtsmann. In Portugal ist er dafür verantwortlich, den Kinder, die sich gut benommen haben, die Geschenke zu bringen. „Pai Natal“ legt die Geschenke unter den Weihnachtsbaum oder, wenn Sie die Tradition richtig leben möchten, steckt Sie in Ihren Strumpf, den Sie am Kamin aufhängen müssen oder in Ihren Schuh davor.

Die Geschenke werden traditionellerweise am Morgen des ersten Weihnachtstages geöffnet. In den letzten Jahren sind jedoch viele Portugiesen dazu übergegangen, die Geschenke bereits an Heiligabend nach dem Abendessen auszupacken.

Um Mitternacht können Sie die Christmette, „Missa do Galo“, besuchen.

Portugiesisches Weihnachtsessen

The traditional "Bolo Rei" / Wikimedia
The traditional "Bolo Rei" / Wikimedia

Abgesehen von den Geschenken dreht sich zu Weihnachten in Portugal so gut wie alles ums Essen. Am 24. Dezember werden auf dem Tisch jede Menge Süßigkeiten platziert - für Besucher, die vorbeikommen, um frohe Festtage zu wünschen.

Arroz doce (Milchreis), Rabanadas (Armer Ritter), Sonhos, Filhosen, Broos Doces, Coscorões, Tronco de Natal, Leite-Creme (Vanillepudding), Kuchen, Pralinen und Trockenfrüchte sind nur einige der Köstlichkeiten, die Sie in Portugal zu Weihnachten zu essen bekommen.

Beim Abendessen gibt es große regionale Unterschiede. Im Norden des Landes wird gerne Oktopus gegessen, während auf den Azoren zum Beispiel gebratenes Hühnchen sehr beliebt ist. Einige Familien essen gebratenes Lamm oder Truthahn, aber der absolute Star des Weihnachtsessens ist der Kabeljau.

Der berühmte portugiesische „Bacalao“ kann auf viele Arten zubereitet werden, dass er für jeden Geschmack geeignet ist. Traditionell wird er jedoch gekocht und anschließend mit Salzkartoffeln, Kohl, Karotten, gekochten Eiern und viel Olivenöl serviert. Zum Nachtisch müssen Sie, abgesehen von der Anzahl der Süßigkeiten, die wir bereits erwähnt haben, Bolo Rei probieren, ein süßes rundes Brot mit einem Loch in der Mitte, gefüllt und bedeckt mit karamellisierten Früchten und Puderzucker.

Silvester

Silvesterfeuerwerk / Pixabay
Silvesterfeuerwerk / Pixabay

Silvester und Neujahr sind in Portugal zwei wichtige Anlässe zum Feiern. Die Portugiesen gehen entweder auswärts essen oder feiern mit Freunden oder der Familie; das Wichtigste dabei ist, zusammen zu sein.

Es sollte genügend Essen geben (von Fleisch bis zu Meeresfrüchten, Essen zum Knabbern und Süßigkeiten) und viel Alkohol, insbesondere Champagner.

Auch in Portugal gibt es viele teils abergläubische Traditionen, die Sie unbedingt beachten sollten, um gut ins neue Jahr zu starten.

Um Mitternacht müssen Sie 12 Rosinen essen und sich bei jeder Rosine etwas wünschen. Außerdem sollten Sie auf einen Stuhl klettern und eine Rechnung in der Tasche haben oder noch besser in Ihrem Schuh. Der Aberglaube besagt auch, dass Sie blaue Unterwäsche tragen sollten, um Glück zu haben, mit Champagner anstoßen sollten und diejenigen küssen sollten, die Sie lieben. Sobald all dies erledigt ist, können Sie auf die Straße gehen und auf Töpfe oder Pfannen schlagen, um mit dem Lärm das Böse des alten Jahres zu vertreiben. Das gleiche gilt für das Feuerwerk, das um Mitternacht beginnt und böse Geister abschrecken soll.

In Portugal sind die Feuerwerke zu Silvester überaus beliebt. 2006 hat Madeira sogar den Guinness-Weltrekord für das größte Silvesterfeuerwerk aller Zeiten geknackt.

Anschließend können Sie die Nacht durchtanzen oder, wenn Sie es etwas ruhiger mögen, den Abend mit Ihrer Familie bei Gesellschaftsspielen und Filmen ausklingen lassen.

In vielen Gegenden Portugals baden mutige Männer und Frauen an Neujahr im Meer. Anscheinend hat man so noch mehr Glück im neuen Jahr.