David Marcu/Unsplash
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Die Algarve, die Costa de Prata und zuletzt Lissabon. Der portugiesische Immobilienmarkt steckt in roten Zahlen und immer mehr Ausländer investieren in Portugal, eine Entwicklung, die in kommender Zeit anhalten dürfte, sagt Colm Wilkinson, Regionalmanager von PortugalProperty.com Lissabon, in einem Interview mit idealista/news voraus. Lissabon steht im Rampenlicht: „Was ich in den letzten fünf Jahren gesehen habe, ist phänomenal. Die Veränderungen in der Stadt sind absolut unglaublich.“

Der Manager der Maklerfirma, die seit 13 Jahren in Portugal tätig ist, lobt die Entwicklungen in Lissabon, einer Stadt, die aus der Asche geboren wurde und jetzt in Mode ist. „Zu anfangs lag unser Augenmerk auf dem internationalen Markt, der sich vor allem für die Algarve interessierte. Lissabon war nicht attraktiv. Sie war eine alte Stadt, heruntergekommen, ohne Investitionen, ohne Geld, dunkel, schmutzig...“, erzählt Wilkinson.

Aber eines nach dem anderen. Im Jahr 2005 war das Kerngeschäft von PortugalProperty.com die Algarve. Der Schwerpunkt lag damals auf den Gebieten nördlich von Lissabon, an der Costa de Prata, São Martinho do Porto, Nazaré, Óbidos usw. Lissabon gehörte nicht dazu.

„Ich lebe seit 13 Jahren in Portugal. 2005 kam ich nach Lissabon und zu dieser Zeit war Lissabon nicht vorzeigbar: Wir fuhren mit den Kunden in die Bahía in der es nur alte Gebäude und Restaurants gab, die alle das gleiche Essen verkauften. Was ich in den letzten fünf Jahren gesehen habe, ist phänomenal. Die Veränderungen in der Stadt sind absolut unglaublich. Es ist jetzt ein sehr umworbener, attraktiver Markt. Die Stadt ist in Bewegung.“

Für diesen in Lissabon verliebten Iren gewinnt die portugiesische Hauptstadt „ihren Charme zurück, was nur durch internationale Investitionen erreicht werden kann“. „Es ist eine fantastische Zeit für Lissabon“, sagt Wilkinson und betont, dass „alle Portugiesen stolz sein sollten“ auf das Image, das die Stadt und ganz Portugal im Ausland haben.

Dieses Luxusapartment im Palácio de Santa Helena wird für 780.000 Euro zum Verkauf angeboten / PortugalProperty.com

Was kann von der Zukunft erwartet werden?

Wird diese positive Entwicklung viel länger anhalten? Colm Wilkinson antwortet ohne zu zögern: „Dies geschieht nicht über Nacht, diese Entwicklung hat im Laufe der Jahre stattgefunden und wurde von der Regierung unterstützt. Unserer Ansicht nach ist Portugal und insbesondere Lissabon die Visitenkarte Europas. Wenn ich wetten würde, würde ich sagen, dass wir noch drei bis vier, vielleicht fünf Jahre gesundes Wachstum brauchen, bis Lissabon das Niveau erreicht, das es verdient.“

Derzeit sind die Immobilienpreise in Lissabon sehr aufgebläht, was den Manager von PortugalProperty.com, der sich von der rasanten Entwicklung der Stadt überrascht zeigt, aber nicht beunruhigt: „Vor fünf Jahren lag der Preis für den Quadratmeter in der Bahía bei 1.500 Euro und jetzt liegt er bei 7.500 Euro. Die Preise sind jedoch im Vergleich zu anderen Städten wie London, Paris, Rom oder Dublin immer noch sehr niedrig. Und Lissabon hat noch viel mehr zu bieten: niedrige Lebenshaltungskosten, mehr Sicherheit, das Klima...“

Laut Wilkinson „ist es sehr einfach, Investoren oder potenzielle Kunden/Käufer von Lissabon zu überzeugen“. „Das Investitionsrisiko ist sehr gering und das Vertrauen in den Markt groß.“

Diese moderne Wohnung in Santos ist für 353.000 Euro auf dem Markt / PortugalProperty.com

Gibt es noch Wachstumspotenzial?

Auf die Frage, ob es noch Möglichkeiten gibt, um in Lissabon in Immobilien zu investieren, das heißt, ob die Immobilien der portugiesischen Hauptstadt noch nicht ausgelastet ist, antwortet der Manager ohne zu zögern. „Es gibt über 2.000 alte Gebäude in der Stadt, aber es braucht seine Zeit. Hier arbeitet der Markt. Für uns ist es sehr einfach, immer dieselben vier, fünf Standorte (Chiado, Bahía, Santa Catarina, Príncipe Real…) zu verkaufen... Ich weiß, dass es wie ein Klischee klingt, aber wenn es um Immobilienbewertung geht, betone ich immer dieselben drei Worte: Standort, Standort, Standort.“

Auf der anderen Seite redet Wilkinson von der großen Herausforderung, mehr Immobilien außerhalb der typischen Gegenden zu verkaufen, wie z. B. in Ajuda. „Was den Charme für mich als Ausländer ausmacht, der in Lissabon lebt, ist, dass die historischen Gebäude in den zentral gelegenen Bereichen von Baiha, Chiado usw. intakt sind, obwohl sie im Verfall begriffen sind. In den 1970er Jahren wurde kein Gebäude neben einem historischen Gebäude gebaut.“