Die Miethöhe für die meisten Wohnungen in Lissabon und Porto liegt laut Daten von idealista bei 400 bis 2.300 Euro pro Monat.
Moderates Mietangebot in Portugal
Luís Montenegro, Premierminister Créditos: Getty Images | Freepik

Die portugiesische Regierung unter Luís Montenegro hat eine neue Kategorie namens „moderate Miete“ eingeführt. Dies hat viel Aufmerksamkeit erregt, da Vermieter, die Wohnungen für 400 bis 2.300 Euro pro Monat vermieten, Steuervorteile erhalten können, beispielsweise einen niedrigeren Einkommensteuersatz (IRS), der von von 25 % auf 10 % gesenkt wird.

Doch wie verbreitet sind diese moderaten Mietpreise? Daten von idealista/data zeigen, dass 8 von 10 Mietwohnungen im Sommer 2025 in diesem Preisbereich lagen, insbesondere in Lissabon und Porto, wo die Mieten normalerweise höher sind.

Was bedeuten die neuen Regeln für „moderate Mieten“?

Im Rahmen eines Notfallplans für Wohnraum ersetzte die Regierung das bisherige System erschwinglicher Mieten durch die neue Kategorie moderater Mieten, die für Immobilien mit Mietpreisen von 400 Euro bis 2.300 Euro pro Monat gilt.

Wenn ein Vermieter eine Immobilie in dieser Preisklasse vermietet und einen Vertrag für mindestens drei Jahre abschließt, kann er weniger Steuern auf Mieteinnahmen zahlen (IRS-Sätze von 25 % auf 10 % gesenkt).

Vermieter, die Immobilien bauen oder renovieren, um sie zu moderaten Preisen zu vermieten, können außerdem von folgenden Vorteilen profitieren:

  • Niedrigerer Mehrwertsteuersatz von 6 %
  • Keine IMI- oder AIMI-Grundsteuer

Die Obergrenze von 2.300 Euro ist jedoch umstritten. Viele Immobilienexperten sagen, dieser Betrag sei für die meisten Portugiesen zu hoch und könne die Preise sogar in die Höhe treiben. Die Regierung argumentiert, die Obergrenze von 2.300 Euro solle auch hochpreisige Gebiete wie Lissabon und Porto einschließen, damit mehr Vermieter von den Steuererleichterungen profitieren können.

Mittleres Einkommen
Miguel Pinto Luz, Minister für Infrastruktur und Wohnungswesen Getty images

Lissabon und Porto führen Markt mit moderaten Mieten an

Laut idealista/news gab es im dritten Quartal 2025 genügend Anzeigen für mehr als 43.000 Mietwohnungen in 79 Gemeinden, um eine zuverlässige Stichprobe zu liefern: Die Mietpreise bei 81 % der Mietimmobilien betrug 400 Euro bis 2.300 Euro pro Monat.

Die Gebiete mit den meisten Immobilien in dieser Preisklasse waren:

  • Lissabon
  • Porto
  • Cascais
  • Vila Nova de Gaia
  • Matosinhos

In fast allen untersuchten Gemeinden lag mehr als die Hälfte der Mietangebote im moderaten Mietbereich und hatte somit Anspruch auf Steuervorteile. Zum Beispiel:

  • Lissabon: 73 % der Mietwohnungen
  • Porto: 91 %
  • Vila Nova de Gaia: 89 %
  • Figueira da Foz: 100 %

Die einzige Ausnahme bildet Cascais, wo 53 % der Mietwohnungen Premium-Immobilien sind und mehr als 2.300 Euro pro Monat kosten. Die restlichen 47 % sind Wohnungen mit moderaten Mietpreisen. In Cascais wurden keine Wohnungen für unter 400 Euro pro Monat angeboten.

Hochpreisige Mietwohnungen machen 19 % des Marktes aus

Immobilien mit Mietpreisen von über 2.300 Euro machten im Sommer 2025 19 % des gesamten Mietmarktes aus. Die meisten dieser Luxus- oder Premium-Mietobjekte befinden sich in Lissabon, Cascais, Porto, Oeiras und Loulé.

Für diese Immobilien gelten keine Steuervorteile wie bei Wohnungen zu moderaten Mieten. In Lissabon machen sie 27 % des Marktes aus, in Porto hingegen nur 9 %.

Immobilien für unter 400 Euro pro Monat sind sehr selten und entsprechen weniger als 1 % aller Mietwohnungen in Portugal.

Die Gemeinden mit den meisten Mietwohnungen zu niedrigen Preisen sind:

  • Covilhã (15 % der lokalen Anzeigen)
  • Paredes, Vila Real und Bragança (jeweils 7 %)

In 49 Gemeinden, darunter Lissabon und Porto, gibt es keine Mietwohnungen für unter 400 Euro.

Fazit:

  • Die meisten Mietwohnungen in Portugal kosten zwischen 400 und 2.300 Euro.
  • Vermieter, die Wohnungen in dieser Preisklasse vermieten, können weniger Steuern zahlen.
  • Für hochwertige Apartments mit Preisen von über 2.300 Euro gibt es keine Steuervorteile.
  • Günstige Mietwohnungen für unter 400 Euro monatlich gibt es selten.

Dieses neue System soll mehr Mietangebote zu moderaten Preisen fördern – ob dies jedoch den Mietern oder nur den Vermietern hilft, bleibt umstritten.