Lisbon is first on the radar for property investors in 2019 / Gtres
Lisbon is first on the radar for property investors in 2019 / Gtres

Gute Nachrichten für den portugiesischen Immobilienmarkt: 2019 wird sich die positive Tendenz des Vorjahres weiterhin fortsetzen. 2018 war das südeuropäische Land noch nicht unter den Top 10 der beliebtesten Ziele für Immobilieninvestitionen vertreten, doch 2019 drängt es an die Spitze und übertrifft damit Städte wie Berlin, Dublin oder Madrid. Nachdem die Blütezeit der reiferen Immobilienmärkte vorbei ist, ziehen kleine und dynamischere Städte die Immobilieninvestitionen an. Portugiesische Immobilien werden in diesem Zusammenhang als „aufsteigender Stern“ gehandelt; hier lohnt es sich, ein bisschen Risiko einzugehen und langfristig zu investieren.

Vergleichsweise günstige Immobilien, außergewöhnliche Renditen und eine hohe Lebensqualität sind die großen Vorzüge, die Lissabon zur ersten Wahl von Investoren in Europa machen, heißt es in der neuesten Ausgabe der Studie „Emerging Trends in Real Estate“, die von PwC und dem Urban Land Institute erstellt wurde.

Die zehn bei den Investoren beliebtesten Großstädte (Lissabon, Berlin, Dublin, Madrid, Frankfurt am Main, Amsterdam, Hamburg, Helsinki, Wien und München) stellen eine „Mischung aus kleineren Newcomern und größeren, bereits gefestigten Märkten“ dar, geht aus dem Bericht hervor, der die Meinung von 800 Führungskräften der Branche repräsentiert. Diese Städte, die traditionell nicht auf der Liste der Investoren standen, profitieren nun vom Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. London liegt an 29. Stelle des Rankings und keine britische Stadt schafft es unter die zehn beliebtesten Investitionsorte für Anleger. Der Brexit gilt als eines der größten Instabilitätsrisiken für Immobilien im Jahr 2019.

Was macht Lissabon zum besten Investitionsort in Europa?

In einer Zeit voller Investitionsrisiken auf dem alten Kontinent, mit einem Schwerpunkt auf der allgemeinen internationalen politischen Instabilität – wodurch z. B. italienische Städte aus dem Blickfeld der britischen Investoren verdrängt werden –, versuchen die Anleger, ihr Kapital zu erhalten anstatt hohe Renditen zu erreichen, wie es in der Vergangenheit der Fall war.

„Die Nachfrage nach einer sicheren Rendite im nächsten Jahr wird in der gesamten europäischen Immobilienbranche von größter Bedeutung sein“ und die Anleger „suchen nicht nach hohen Erträgen, sondern nach Sicherheit“, wird der Direktor der Europäischen Investitionsbank (EIB) in der Studie zitiert, auf die idealista/news Zugriff hatte.

In diesem Sinne richtet sich das Interesse der Anleger auf Immobilien anstatt auf andere Anlageklassen und dabei vor allem auf kleinere, dynamische Städte wie Lissabon. Und obwohl der Immobilienmarkt der portugiesischen Hauptstadt als „kleiner Markt“ eingestuft wird, bietet er außergewöhnliche Erträge.

Die portugiesische Wirtschaft „wächst in einem gesunden Rhythmus“, was ein weiterer Faktor ist, der laut PwC dazu beiträgt, „dass die Stadt sich nun in einen internationalen Standort für Unternehmen, Investoren und Touristen entwickelt hat“. Ein Private-Equity-Investor wird in der Studie zitiert: „Alle reden gerade über Lissabon.“

Die Entscheidung internationaler Unternehmen, sich in der portugiesischen Hauptstadt niederzulassen, hat dazu beigetragen, den nationalen Ruhm weiter zu fördern. „Portugal hat sich zu einem beliebten Ort für die Einrichtung von Servicezentren entwickelt. Das Land bietet eine Kombination aus Arbeitsplätzen und Immobilien, die immer noch relativ kostengünstig ist und bietet außerdem eine hervorragende Lebensqualität“, erklärt ein Experte. Die Mieter müssen heute bereits auf dem Mietmarkt kämpfen, um eine passende Immobilie zu finden, da das Angebot rasant abnimmt.

All dies führt zu einer Diversifizierung des Profils der Anleger. Der portugiesische Immobilienmarkt bestand im vorherigen Boom hauptsächlich aus portugiesischen und deutschen Immobilienfonds, die im Wesentlichen nach dem gleichen Produkttyp suchten. Heutzutage „ist die Kapitalvielfalt ziemlich groß in Bezug auf Herkunft, Risikoprofil und Anlageklasse“, analysiert ein im Bericht zitierter Experte.

Gefährdet eine potenzielle Immobilienblase die Zukunft?

In Bezug auf den Aufschwung des Immobilienmarktes in Lissabon sind die Befragten nicht über die Entwicklung des Mietmarktes beunruhigt, zeigen sich allerdings besorgt über den Bereich der Büro-Immobilien. „Das Angebot wird in den nächsten zwei bis drei Jahren knapp werden“, warnt ein in der Studie zitierter portugiesischer Experte. Es wird fernerhin mit Spekulationen gerechnet.

Die Erwartungen für das Einzelhandelsgeschäft sind insgesamt positiv. „Portugal hat eine geringe Internetdurchdringung, eine erfolgreiche Tourismusbranche und eine Bevölkerung, die gerne einkauft“, schließt PwC.