Welche Bedeutung haben die ausländischen Käufer auf dem portugiesischen Immobilienmarkt? /Gtres
Welche Bedeutung haben die ausländischen Käufer auf dem portugiesischen Immobilienmarkt? /Gtres

Es wurde schon viel über den Einfluss ausländischer Investitionen auf die aktuelle Dynamik des portugiesischen Immobilienmarktes geschrieben. Nun bestätigen aktuelle Daten vom portugiesischen Statistikamt (INE) diesen Trend offiziell und weisen darauf hin, dass 2017 7,7% der Immobilien an Nicht-Portugiesen verkauft wurden. Der wichtigste Indikator ist jedoch der Durchschnittswert der getätigten Immobilienkäufe: Bei den von Ausländern getätigten Käufen lag der Kaufpreis mit 160.407 Euro fast 50% über dem Durchschnittspreis von 107.381 Euro.

Nach Angaben des portugiesischen Statistikamtes INE setzt sich der allgemeine Aufwärtstrend seit 2014 in Bezug auf die Gesamtzahl der getätigten Immobilienkäufe (die Gebäude in Gemeindegebieten, in ländlichen Gebieten und gemischten Gebieten umfasst sowie alle Verwendungen, insbesondere Wohnimmobilien, Gewerbeimmobilien, Industrieimmobilien, Bürogebäude usw.) weiter fort, nachdem die Verkaufszahlen seit 2006 rückläufig waren. Das negativste Jahr wurde 2008 verzeichnet, als der Rückgang bei den Immobilienverkäufen 14,3% betrug.

Seit 2014 verzeichnen die Immobilienverkäufe eine durchschnittliche Wachstumsrate von etwa 12,5%. Im Jahr 2017 stieg die Anzahl der Immobiliengeschäfte im Vergleich zum Vorjahr um 13,5% im Vergleich zum Vorjahr (+14,9% im Jahr 2016). Der Gesamtverkaufswert stieg um 33,5% (gegenüber +20,5% im Jahr 2016).

„Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf den Verkauf von Immobilien im Stadtgebiet zurückzuführen, deren Anteil am Gesamtumsatz um 34,1% zunahm. Der Durchschnittswert dieser Immobilien erhöhte sich ebenfalls um 14% von 119.000 EUR im Jahr 2016 auf 136.000 Euro im Jahr 2017,“ so das INE. Somit waren die ausländischen Käufer in dieser Zeit einer der Hauptantriebskräfte des portugiesischen Immobilienmarktes.

Franzosen die Ausländer, die mit Abstand am meisten Immobilien in Portugal kaufen

Wie schon bereits im Vorjahr sind die Franzosen mit Abstand diejenigen Ausländer, die am meisten Immobilien in Portugal kaufen (19,6%), wie das portugiesische Statistikamt am Freitag mitteilte. In seinem Bericht hob es besonders die Kategorie „Kauf von Immobilien durch Nicht-Ansässige“ hervor, deren Ziel es ist, „die Kenntnis über die auf dem portugiesischen Immobilienmarkt getätigten Käufe zu verbessern“.

Frankreich führt seit 2012 die Rangliste der Nationalitäten mit den meisten Immobilienkäufen in Portugal an. Im Zeitraum von 2012 bis 2017 wurden über 19.000 Immobilien in Portugal an Franzosen verkauft.

„Dieses Ergebnis wird zum Teil durch den Erwerb von Immobilien durch portugiesische Auswanderer und deren Nachkommen beeinflusst,“ analysiert das INE. Es geht davon aus, dass „eine ähnliche Situation dazu führte, dass die Schweiz unter den ersten 5 Ländern auftaucht.“ Schweizer Staatsangehörige kauften zwischen 2012 und 2017 rund 5.200 Immobilien in Portugal.

Andere Länder mit Großinvestoren

Insgesamt sind die fünf Hauptwohnländer der Käufer, die 2017 Immobilien in Portugal erworben haben Frankreich (19,6%), Großbritannien (6,2%), Brasilien (6,9%), China (6,3%) und die Schweiz (5,5%). Allein diese fünf Länder waren für 54,5% des Gesamtumsatzes bei Immobilienverkäufen an Nicht-Portugiesen verantwortlich.

In Bezug auf die Anzahl der gekauften Immobilien unterscheidet sich die Rangliste jedoch geringfügig, wobei Frankreich an der Spitze steht (28,3% des Gesamtanteils), gefolgt von Großbritannien (14,9%), der Schweiz (7,6%), Deutschland (6,5%) und Belgien (4,7%).

China lag 2013 und 2014 an der Spitze; in den sechs vom Bericht erfassten Jahren wurden rund 3.500 Immobilien von Chinesen erworben. Für Großbritannien, 2012 und 2015 auf Platz 1, wurden insgesamt rund 12.300 Immobilienverkäufe verzeichnet.

Mehr als eine halbe Million Euro pro Immobilie

Im Jahr 2017 hatten laut INE 6,8% der an Nicht-Portugiesen verkauften Immobilien einen Verkaufspreis von 500.000 Euro oder mehr. Damit machte der Gesamtwert dieser Immobilien 36,3% des Gesamtwerts aller verkauften Immobilien aus.

Sowohl die Anzahl als auch der Wert der Immobilien in Portugal, die in den letzten fünf Jahren an Ausländer verkauft wurden und deren Wert bei mindestens 500.000 Euro lag, hat sich in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt und ist fast doppelt so hoch wie noch 2012.

Die vorliegenden Daten belegen, dass der Gesamtwert der verkauften Immobilien sich seit 2013 positiv entwickelt hat.

„Im Jahr 2014 nahm vor allem der Wert der an Ausländer verkauften Immobilien zu, so dass die Immobilien mit einem Kaufpreis von mindestens 500.000 Euro fast die Hälfte des Gesamtwerts der von Ausländern erworbenen Immobilien in diesem Jahr ausmachen,“ betont das INE. In diesem Zeitraum wurden vermehrt Aufenthaltsgenehmigungen für Investitionstätigkeiten in Portugal gewährt, die allgemein als „Goldenes Visa“ bekannt sind.

Mehrheit der Immobilienkäufe an der Algarve und in Lissabon

Die von Nicht-Residenten erworbenen Immobilien befinden sich hauptsächlich an der Algarve und in der Metropolregion Lissabon (53,8%). Von den 226.617 im Jahr 2017 verkauften Immobilien befanden sich 29,7% im Norden, gefolgt von Zentralportugal (25,6%) und der Metropolregion Lissabon (25,1%).

Auf die Metropolregion um Lissabon entfiel 49,8% des Gesamtverkaufswertes, gefolgt von Nordportugal (20,3%). Der Durchschnittswert der 2017 getätigten Immobilienkäufe lag in der Metropolregion Lissabon bei 212.927 Euro und an der Algarve bei 143.592 Euro. Beide liegen somit über dem portugiesischen Durchschnitt von 107.381 Euro.

Vergleicht man den Wert der von Ausländern erworbenen Immobilien mit dem Gesamtwert der im Jahr 2017 durchgeführten Transaktionen, zeichnet sich die Region Algarve mit einem Gewicht von 40,9% aus. Es folgt die Region Westportugal, in der 16,4% des Gesamtverkaufswerts an Gebietsfremde in Portugal erzielt wurden.

Der Gesamtanteil der durch Ausländer gekauften Immobilien lag bei 11,5%; die Regionen Alentejo Litoral (14,6%) und die Autonome Region Madeira (12,0%) lagen somit ebenfalls über dem nationalen Durchschnitt.

In der Metropolregion Lissabon wurden nur 8% der Immobilien an Ausländer verkauft, obwohl der Wert dieser Immobilien weit über dem nationalen Durchschnitt lag.

Neue Statistiken erfassen große Bedeutung der ausländischen Investitionen

Das portugiesische Statistikamt INE veröffentlicht „Informationen zu Immobilientransaktionen im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des allgemeinen Wohnungspreisindex“, d. h. Angaben, die auf der erfassten Grunderwerbsteuer (IMT) basieren. Dieser Wert bezieht sich jedoch lediglich auf Wohnimmobilien.

Die Informationen, die jetzt für den Zeitraum 2012-2017 mit diesen neuen INE-Statistiken veröffentlicht wurden, „haben einen breiteren Anwendungsbereich und enthalten nicht ausschließlich Wohnimmobilien“. Die verwendeten Daten „stammen aus den Grundbuchämtern und Notariaten und wurden vom Justizministerium erfasst.“

Die Immobilien werden in drei Kategorien unterteilt: städtische Immobilien, ländliche Immobilien und gemischte Immobilien. Die Aufzeichnungen der Verkäufe ermöglichen die Feststellung des Wohnsitzlandes des Käufers. „Diese Information ist vor allem angesichts der größer werdenden Bedeutung der Ausländer auf dem portugiesischen Immobilienmarkt wichtig,“ erklärt das INE.